Worum geht es?
Herr Hümmler mag nicht mehr Vorsitzender der GWUP sein und tritt zurück, um den Weg für Neuwahlen freizumachen. Seine Begründung: Es gibt zu viele Leute mit eigener und anderer Meinung als der seinen in dem Laden.
Ich habe den Eindruck, es ist noch viel schlimmer: Es gibt auch außerhalb der GWUP – dieses Phänomen reicht bis Neuseeland – sehr viele Leute, die seine Ansichten schräg finden: https://blog.projekt-philosophie.de/woke-phaenomen/das-woke-phaenomen-zur-debatte-um-matauranga-maori/
Aber, blicken wir nach vorne. So beschreibt der Vorsitzende der GWUP – angeblich eine Vereinigung von Skeptikern (!) – was er gerne hätte:
- Wer diesen Verein in Zukunft führen soll, braucht eine Vorstandsmannschaft, die an einem Strang zieht, und ein unmissverständliches Mandat der Mitgliederversammlung, auch gegen Störmanöver innerhalb des Vereins entschlossen durchzugreifen.
Doch … echt … er sagt das tatsächlich:
Ganz unabhängig davon, dass er sich wahrscheinlich sofort nach Veröffentlichung durch seine rücksichtslose Verwendung des Alt-Right Narrativs der Vorstandsmannschaft allerstrengsten Tadel durch Frau Wismeg-Kammerlander eingehandelt haben dürfte – Kopf hoch, Herr Hümmler: Das kann wirklich jedem von uns passieren! – zeigen diese Ausführungen sehr klar und deutlich, wie er sich die ideale Wokewelt für die GWUP vorstellt. Und genau das ist sein Problem.
Herr Hümmler versteht immer noch nicht, worum es geht …
und das lässt sich am besten durch ein paar einfache Fragen zeigen. Nehmen wir an, diverse Aktivitäten des Vorstandes wären während der letzten Monate einstimmig beschlossen und ohne jede interne Kritik umgesetzt worden:
- Hätte sich dadurch etwas an dem unterirdischen Argumentationsniveau, der inhaltlichen Absurdität und der moralischen Fragwürdigkeit geändert, die „Team Hümmlers“ Beiträge zur Debatte um Matauranga Maori auszeichnen?
- Hätte dann die Schnapsidee „Team Hümmlers“ wirklich besser funktioniert, meinen Vortrag und mich in die Alt-Right/rechtsextreme Ecke zu stellen – und wäre dieses groteske Vorhaben dann moralisch weniger verwerflich gewesen?
- Hätte das Canceln des Vortrages von Cornelius Courts für die SkepKon 2024 gegen das Votum des Programmteams dann tatsächlich mehr Berechtigung, eine bessere Begründung oder mehr moralische Qualität gehabt? https://scienceblogs.de/bloodnacid/2024/01/20/dawn-of-the-gwup-der-neue-woke-vorstand-die-skepkon-und-wie-ich-schon-wieder-gecancelt-wurde/ und https://www.youtube.com/watch?v=KKRxSgTw6rk und https://www.youtube.com/watch?v=ktxVW8udWHI
- Hätte das Canceln des Vortrages von Till Randolf Amelung für die SkepKon 2024 gegen das Votum des Programmteams dann tatsächlich mehr Berechtigung, eine bessere Begründung oder mehr moralische Qualität gehabt? https://tillamelung.de/in-eigener-sache und https://www.youtube.com/watch?v=SDh3OkSk3GY
- Wäre damit Amardeo Sarmas durchdachte, umfassende und tiefgreifende Kritik an der Entwicklung der GWUP und deren Debattenkultur hinfällig?
Ach, Herr Hümmler ….
Disclaimer
Es wurde im Verlauf meiner meistens recht unterhaltsamen und lebhaften Diskussionen mit der GWUP und „Team Hümmler“ wiederholt angeregt, mich doch einfach rauszuschmeißen. Das geht nicht. Nicht einmal Chuck Norris würde das hinkriegen. Ich bin nämlich kein Mitglied der GWUP. Danke für Ihre Aufmerksamkeit und bis bald,
PD Dr. Andreas Edmüller, 2. März 2024
Zum Schluss eine Bitte an Sie
Bitte helfen Sie bei der Verbreitung meiner Videos zum Vortrag über das WOKE-Phänomen aktiv mit. Ich gehöre keinem der beteiligten Vereine und keiner Gruppierung an und muss mich den ganzen Quatsch-Behauptungen alleine stellen. Das Video der Langen Nacht der Wissenschaften hat bereits fast 8000 Aufrufe erreicht! https://www.youtube.com/watch?v=ljm0iqqFoqk
Am 16.1.2024 habe ich eine erweiterte Version des Vortrages auf Einladung der Richard Dawkins Foundation gehalten: https://www.youtube.com/watch?v=zQHKgEwIi4M
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!